Leser-Beiträge zu den Themen der „LebensZeit“

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Ein Kommentar

  1. Zur Ausgabe 2/2025 Michael Zons Literatur zum Islam
    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    auch als noch berufstätiger Mensch blättere und lese ich gerne durch das Magazin „Lebenszeit“. Es enthält immer interessante Standpunkte und Nachrichten, die auch hier in der Museumsarbeit wichtig sind.

    In der Ausgabe 2/ 2025 bin ich auf den Artikel von Hans-Michael Zons zu Literatur über den Islam bzw. zu Mohammed gestoßen. Ich habe mich geärgert über die Unausgewogenheit des Artikels von Herrn Zons, über die unnötig kritische Grundstimmung und über einige Formulierungen.
    U. a. schreibt er zum Islam: „direkt übersetzt bedeutet es Unterwerfung!“. Im Kontext des Artikels wird deutlich, dass die Unterwerfung anderer Menschen gemeint sei. Die Wortbedeutung meint jedoch Unterwerfung unter Gott. Wie beim Christentum sind die im Namen des Islam erfolgten Eroberungen und Kriege eng verbunden mit der zeithistorischen Machtpolitik und keineswegs ausschließlich religiös motiviert. Man denke an die mittelalterlichen Kreuzzüge oder die Eroberung der „Neuen Welt“.
    Auch meint die im Artikel erwähnte Fatwa keineswegs eine „Todesdrohung“. Eine Fatwa ist zunächst eine juristische Auskunft eines Rechtsgelehrten. Sie geht mitunter einher mit der konkreten Bedrohung von Menschen, ein Alleinstellungsmerkmal unter den Religionen ist das nicht. Frühere Christen haben auch gerne mal Menschen verbrannt. Fundamentalistische Christen unserer Zeit sind da nicht besser. Das sagt immer etwas über die handelnden Personen aus, nur selten über die jeweilige Religion.

    Ohne Frage ist der Islam als Religion an vielen Stellen kritisch zu betrachten, das gilt für viele, wenn nicht alle Religionen. Ich möchte Herrn Zons empfehlen, sich nicht nur mittels Büchern in die „Gedankenwelt der muslimischen Kultur hineinzudenken“. Manchmal hilft ein Gespräch unter Menschen.

    Bitte sehen Sie diese Zeilen nicht als grundsätzliche Kritik.

    Mit freundlichen Grüßen verbleibt

    im Auftrag
    Danny Könnicke
    Museumsleiter

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