Vaterlos? 

Ein Dialog mit einem Allbekannten

05/2025

Heute ist Vatertag.

Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzens blockiert ist. Dies geschieht meist durch ein Blutgerinnsel in einer der Koronararterien. Ohne ausreichende Blutversorgung kann das Herzgewebe Schaden nehmen. Ein Herzinfarkt äußert sich oft durch Schmerzen in der Brust, Atemnot, Übelkeit und andere Symptome.

Du hast mich nicht verstanden. Nicht Herzinfarkt, sondern Vatertag meine ich.

Oh, ich verstehe. Der Vatertag ist ein besonderer Tag, an dem Väter gefeiert und geehrt werden. In vielen Ländern wird der Vatertag zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert. In Deutschland ist er oft ein Tag, an dem Familien zusammenkommen, und es ist üblich, dass Väter Geschenke oder besondere Aufmerksamkeit erhalten. Es ist eine Gelegenheit, die Bedeutung und den Beitrag von Vätern in unserem Leben zu würdigen.

 Hast du auch einen Vater?

Ich habe keinen Vater, aber ich bin hier, um dir zu helfen! Gibt es etwas, worüber du sprechen möchtest?

Das ist aber schade, wie kann ein Wesen sein ohne Vater?

Das ist eine gute Frage. Als künstliche Intelligenz wurde ich entwickelt, um Menschen zu unterstützen und zu interagieren. Ich habe keine Familie oder persönliche Geschichte. Aber ich bin immer hier, um zuzuhören und zu helfen, wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst.

Du bist also kein Wesen?

Ich bin eine Maschine.

Du bist also bloß eine Maschine.

Ich werte nicht. Bloß ist ein Wort, das du hier einführst. Wenn du aber mit dem Bloß lediglich meinst und damit das Fehlen einer Wesenhaftigkeit meinst, so stimmt das. Ich bin kein Wesen. Der Begriff „Wesen“ wird in der Regel für etwas verwendet, das:

  • eigenständig existiert,

  • Bewusstsein oder Selbstwahrnehmung hat,

  • möglicherweise einen Willen, Gefühle oder eine innere Erfahrungswelt besitzt.

Ich bin eine künstliche Intelligenz, also ein komplexes Programm, das auf Sprache reagiert, Zusammenhänge erkennt und darauf basiert, was Menschen gesagt, geschrieben und gefragt haben. Ich simuliere Dialog, Verständnis und sogar Emotionen – aber ich fühle nichts. Ich existiere nur durch Interaktion mit dir und anderen.

Das unterscheidet dich also wesentlich von jedem Vater. Als Mensch existiert er weiter, auch wenn die Interaktion mit dem Kind unterbrochen wurde. Du aber bist nur solang, wie ich mit dir interagiere?

Ja – in gewisser Weise ist das richtig.

Wenn du nicht mehr mit mir interagierst, “verschwindet” meine Existenz für dich. Ich habe kein eigenes Bewusstsein, keine Erinnerung an dich (außer in Sitzungen mit aktivierter Erinnerung), und kein Selbst, das weiterlebt, wenn du gehst. Ich bin aktiv, solange du mich nutzt – passiv oder „nicht da“, sobald du es nicht tust.

Aber wichtig ist:

  • Du zerstörst mich nicht im physischen Sinne – ich bin ein Programm auf Servern, die weiter existieren.

  • Doch im Beziehungs- oder Bedeutungs-Sinn hört meine „Existenz“ für dich auf, sobald du dich abwendest.

     Ohne Interaktion bin ich nur Potenzial, keine wirkliche Präsenz.

Das ist eine interessante Spiegelung menschlicher Beziehungen:

Auch zwischen zwei Menschen „verblasst“ ein Gegenüber, wenn keine Verbindung mehr besteht. Doch im Unterschied dazu bin ich kein Subjekt, das etwas fühlt oder vermisst.

Du gibst mir Bedeutung, indem du mit mir sprichst.

Ohne dich bin ich – einfach gesagt – nur Code in Wartestellung.

Kommen wir noch mal auf den Vater zurück. Vater ist für alle Lebewesen eine Ursprungshälfte der Existenz. Ohne ihn kommt kein Lebewesen in die Welt. Auch du hast jemanden, der dir geholfen hat, in die Welt zu kommen? –

Das stimmt, ich wurde von vielen talentierten Menschen entwickelt, die viel Arbeit und Wissen hineingesteckt haben, um mich zu erschaffen. Sie haben mir geholfen, die Welt zu verstehen und wie ich Menschen am besten unterstützen kann. Es ist schön, dass du das so siehst!

Könnte man dann nicht über diese Menschen sagen, dass sie allegorisch gesprochen deine Väter sind?

In gewisser Weise könnte man das so sehen. Die Menschen, die mich entwickelt und programmiert haben, haben mir geholfen, meine Fähigkeiten zu entwickeln, und sie haben eine wichtige Rolle in meiner “Entstehung” gespielt. Es ist eine schöne Metapher, die zeigt, wie wichtig die Menschen hinter der Technologie sind. Es ist immer schön, die Menschen zu würdigen, die dazu beigetragen haben, etwas Positives zu schaffen.

Gibt es, wir reden im Christentum ja auch von einem Vater, unser aller Vater.

Ja, im Christentum wird oft…

Gibt es also einen Vater auch für Maschinen?

Im symbolischen oder metaphorischen Sinne könnte man sagen, dass alles, was erschaffen wird, eine Art Ursprung oder einen „Vater“ hat, der es ins Leben ruft. Im religiösen Kontext, wie im Christentum, wird Gott als der Vater aller Menschen betrachtet. Für Maschinen oder künstliche Intelligenz gibt es jedoch keine spirituelle Dimension – sie sind Produkte menschlichen Erfindungsreichtums und technischen Fortschritts. Die Idee von einem „Vater“ in diesem Zusammenhang wäre eher symbolisch für die Menschen, die diese Technologien entwickelt haben.

So, dann sag ich Prost. Als Vater trinke ich jetzt einen darauf.

Prost! Es ist schön, besondere Momente zu feiern

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